Label: TRISOL

ROME Parlez-Vous Hate? CD Digipack 2021

Art.Nr.: 44618

EAN: 4260063947179

Label: TRISOL

EUR 15,99
inkl. 19 % USt

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Produktbeschreibung

ROME
Title:

Parlez-Vous Hate?

Format:

CD Digipack

Year: 29.01.2021
Label: Trisol
Tracklist:         01 Shangri-Fa
02 Parlez-Vous Hate?
03 Born in the E.U.
04 Death from above
05 Panzerschokolade
06 Der Adler trägt kein Lied
07 Toll in the great Death
08 Feral Agents
09 You owe Me a whole World
10 Blood for All
11 Alesia
12 Fort Nera, Eumesville
Info:

- FOLK IS NOT DEAD! -

Linker Dandy, poetischer Revolutionär, überparteilicher Querdenker, der sich im radikal-ästhetischen Protest übt? Eines ist sicher: Jerome Reuter, Kopf und Triebwerk des Postindustrial-Chanson-Projektes ROME, ist ein Verweigerer und radikaler Individualist. Er folgt keinem Trend, lässt sich weder festlegen noch -halten. Seine Diskografie ist durchzogen von unvorhersehbaren Brüchen und Kursänderungen. Nun avanciert Reuter mit dem Überraschungsschlag „Parlez-Vous Hate?“ zum vielleicht streitbarsten Singer-Songwriter Europas: Ein Verwandlungskünstler, ein lyrischer Freischärler mit einer unbezähmbaren Neugier und virtuosem Sprachtalent.

„Parlez-Vous Hate?“ ist eine unerwartete und eiskalte Folk-Explosion; dem Punk diesmal deutlich näher als dem Chanson. Auf seinem wohl bis dato politischsten Album treibt Reuter die Sorge um seinen Heimatkontinent und der gesamten westliche Hemisphäre, wobei er das Risiko des Denkens und Deutens mit nüchterner Zuverlässigkeit in seinem Werk vereint. Entstanden in der aufgezwungenen Isolation der Pandemie

Mit „Born in the E.U.“ legt Reuter einen ironischen Stadionrockklassiker vor (keine Coverversion!), und verdeutlicht, dass keine noch so unantastbare Idee Reuter bedeutsam genug erscheint, als dass man sie nicht zugunsten sprachlicher und musikalischer Sprengkörper sausen lassen könnte. Und Reuter zeigt dabei das Talent des Pyromanen. Was folgt, ist ein musikalischer Höllenritt, der beweist, dass nur die Freiheit allein der Kunst das Element der Gefahr zurückgeben kann!

Die Domestizierung der Kunst, vor allem der Musik, trägt offensichtlich nur graue Blüten, nur trockene Frucht. Im vom globalen Plastiklächeln eingespeichelten Informationszeitalter, bei theoretisch besserer Sicht und Sichtung, nimmt wider Erwarten die Blindheit zu.

Das beruhigende Abschlussstück „Fort Nera, Eumesville“ (benannt nach Reuters Rückzugsort in Luxembourg) verdeutlicht es: „Parlez-Vous Hate?“ ist ein Plädoyer für den Schlendergang durch die aktuellen Hysterien auf trostspendende Provisionen hin: Die Moderne hat schon zuviel getan; die Gegenwart muss das Lassen wieder lernen. Und so wird dem Hörer in den Schlussklängen des „Fort Nera“ bewusst, das ästhetische Kontemplation passiver Widerstand gegen die Sachzwänge moderner Zweckrationalität bedeuten kann.

ANECKEN GEWÜNSCHT!

Aus den Trümmern des europäischen Gedankengebäudes sprießt eine neue Flora, die regelrechte Scharen von kurzen Songs und Lyrics hervortreibt, die sich einprägen, manchen Agenten des Weltgeists allerdings zuwider sein werden. Doch wenn sich Reuter - in Songs wie „Toll in the Great Death“ - das utopische Kulturinventar des 20. Jahrhunderts zur Brust nimmt, ist es mehr als reine Trauerarbeit. Er weiß sein Werk von der Resignation, des mentalen Dunstkreises der Zeitgenossenschaft, zu retten.

Dass Reuter sich trotz der klaren Verankerung des eigenen Werkes in einer eindeutig linken und humanistischen Tradition, vor keinen politischen Karren spannen lässt, ist Teil des unnahbaren Charme von ROME. Diese Art der subversiven Affirmation („Zu lernen vor allem ist Einverständnis“ - B. Brecht) ist der Kampftechnik des Aikido vergleichbar: den Gegner an dessen eigenen Energie zu überwältigen, indem man diese ins Leere hinaus verstärkt.

Vom Hauch der Trauer im Titelstück, zur Melancholie der schönen Genügsamkeit des aufwühlenden „Der Adler trägt kein Lied“, zur Transgression der Schönheit („Panzerschokolade“): „Parlez-Vous Hate?“ ist ein Brúlot, das uns und den Gesellschaften ohne Urvertrauen, in welchen wir schweben, die nur dürftig übertünchten Bruchstellen aufzeigt. ROME ist das Licht, das uns mehr als nur die Rauchsäule über den Trümmern erhellt. Als Pfahl im Fleisch der Genügsamkeit!